LÜTTJEN MARDORF

 

In 1962 Regina Grages (*26.10.1941) und Heinz-Hermann Brinkmann (*18.12.1940+2004 / Söhne Bernd

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andreas) übernehmen die modernisierte Gaststätte „Lütjen Mardorf" (Nr.164) mit Campingplatz

(Foto). Der Betrieb ruht seit Dez.2006. Der Campingplatz besteht weiter.

(Nr.164 um 1962 – In der Mitte der alte Sandweg am Meer, südlich davon der Campingplatz und ganz recht davor der Badeplatz / das Fischerstübchen an der freien Stelle der Nr.163 besteht noch nicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lütjen Mardrup Lüttjen Mardorf (das „kleine Mardorf") am Steinhuder Meer ist der Ursprungsort des heutigen Erholungsortes Mardorf!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.500 v. Chr. in der Jungsteinzeit gibt es u. a. bei Lütjen Mardorf direkt am Steinhuder Meer eine erste feste Siedlung (Steinbeile, Flintwerkzeuge). In der Zeit der Trichterbecher-Kultur (ab 4.300 und frühe

Kupfersteinzeit bis 2.300 v. Chr.) werden weitere Menschen sesshaft. Sie leben vom Fisch- und Vogelfang und in einfachen Hütten (zum Teil

Pfahlbauten – Zeichnung). Ab 1.600 v. Chr. beginnen sie eine bäuerliche Lebensweise mit Ackerbau und Viehzucht.

Die geringe Bevölkerung (im 1.Jhd. n. Chr. ca. 45

Einwohner mit 1-2 Bauernhöfen) verteilt sich in einem weitläufigen Gebiet entlang des Nordufers.

Durchschnittlich leben hier 2 Menschen pro km² (südlich des Meeres aber schon bis zu 30). Im

3.Jhd. n. Chr. siedeln vorübergehend auch

Sachsen in dieser Gegend, bis sie im 5.Jhd. weiterziehen bis nach England. Das Mardorfer Platt hat deshalb viele Ähnlichkeiten mit der englischen aber auch niederländischen Sprache. Verbliebene Sachsen, Engern und Ostfalen leben

nördlich des Steinhuder Meeres.

Bis zum 8.Jhd. entsteht das alte Dorf „Lütjen Mardrup" mit 2-3 „Freyen"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

landwirtschaftlichen Höfen und weiteren einzeln verstreut liegenden Hütten. Ab 789 beginnt die Christianisierung (Archidiakonat St.Osdag in Mandelsloh im Bistum Minden).

899 kommen die Madjaren aus Ungarn mit ihrem Reiterheer mehrfach in das nördliche Steinhuder Meergebiet. Vermutlich entsteht danach in den Nachbarorten Mardorfs die „Zigeunerlegende". Da oft auch heute noch in einer Mardorfer Familie gleichzeitig "dunklere und helle" Hauttypen und Haarfarben vorkommen (obwohl beide Elternteile einer Richtung zuzuordnen sind), vermutet man Nachfahren aus dieser Zeit.

 

1171 datiert die erste urkundliche Erwähnung Mardorfs: Ritter Giselerus de Meredorpe („Dorf am Meer") lebt in Münchhausen (ehem. Stammsitz am Haarberg bei Winzlar).

 

1173 ist in einer Urkunde des Kloster Loccum zu lesen: „Der Abt Conrad zu Schwalenberg setzt den Freien Hameco aus dem Ort „Merctorph" mit seiner Freien Frau Frideburch und seinen drei Söhnen Rothero, Reinhardo, Bruningo´, welche sämmtlich sich nach Paderborner Dienstmannsrechte in den Dienst seines Klosters begeben und zwei Hufen Erbländerei zu Merctorph demselben geschenkt haben, auf die Curie Coldeneuelde." Der bislang Freie Bauer Hamko verlässt mit Familie das „Mark- bzw. Grenzdorf" (Mardorf) und begibt sich in Abhängigkeit des Klosters Loccum nach Kolenfeld.

1180 gibt es in Myrithorp („Meerdorf") 2-3 Meierhöfe („Spänner" – er besitzt ein Gespann) und 4 Halbspännerhöfe (später „Großkötner").

1569 wird Mardorf evangelisch-lutherisch und um 1600 gibt es im alten Dorf bei fast 200 Einwohnern schon 19 Bauernhöfe:

3 Meierleute (mit je 20-100 Morgen Land), 7 Halbspänner (jeder besitzt 10-60 Mg) und 9 Kötner (jeweils zwischen 5-20 Mg / 1 Mg = 2.500 m²).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitten im 30-jährigen Krieg beginnt man ab 1620 das neue Mardorf aufzubauen. Zunächst als Versteck vor den Kriegswirren, scheint der neue Siedlungsplatz auch wegen der Lage und Umgebung viel günstiger. Das kleine aufgegebene Dorf am Meer gerät in Vergessenheit und ist bald nur noch eine „Sage".

Um 1930 erwirbt die „Strandgesellschaft m.b.H." eine Fläche in „Lütjen Mardorf", um hier eine „1. feste Gaststätte" zu bauen. Am Bauplatz wird ein 3 m tiefer Brunnen entdeckt, der mit Feldsteinen eingefasst ist. Am Grunde des einstigen Ziehbrunnens liegt noch ein Wasserkrug. In Nr.164 (Foto um 1950) eröffnet

der Mardorfer Windmüller Otto Meier (Nr.75 *~1885) mit Frau Marie Nülle um 1936 zusätzlich eine Pension. 1945 ist im Haus vorübergehend ein britisches „Offizierscasino" untergebracht. Nach 1965 wird um einen Campingplatz und Bootssteg erweitert und 2006 der gastronomische Betrieb vorerst eingestellt.

Infotafel 2011 entworfen und gespendet vom Verkehrsverein Mardorf am Steinhuder Meer e. V. (gegründet 1928) in Zusammenarbeit mit der Steinhuder Meer Tourismus GmbH.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.500 v. Chr. in der Jungsteinzeit gibt es u. a. bei Lütjen Mardorf direkt am Steinhuder Meer eine erste feste Siedlung (Steinbeile, Flintwerkzeuge). In der Zeit der Trichterbecher-Kultur (ab 4.300 und frühe

Kupfersteinzeit bis 2.300 v. Chr.) werden weitere Menschen sesshaft. Sie leben vom Fisch- und Vogelfang und in einfachen Hütten (zum Teil

Pfahlbauten – Zeichnung). Ab 1.600 v. Chr. beginnen sie eine bäuerliche Lebensweise mit Ackerbau und Viehzucht.

Die geringe Bevölkerung (im 1.Jhd. n. Chr. ca. 45

Einwohner mit 1-2 Bauernhöfen) verteilt sich in einem weitläufigen Gebiet entlang des Nordufers.

Durchschnittlich leben hier 2 Menschen pro km² (südlich des Meeres aber schon bis zu 30). Im

3.Jhd. n.